Viad@tWMS
Bessere Ernte
Seit seiner Gründung 1929 hat Rostselmash mehr als 2,6 Millionen Landmaschinen in 48 Länder geliefert. Heute produzieren im russischen Rostov am Don rund 7.000 Mitarbeiter jährlich 5.000 Erntemaschinen. Zwölf Millionen Euro hat das Unternehmen in die neue Struktur der Ersatzteillogistik an diesem Standort investiert – als Basis für eine bessere Marktposition. Kosten und Durchlaufzeiten wurden gesenkt, der Service verbessert, Umsatz und Ertrag erhöht und zugleich das Image des Unternehmens verbessert. Voraussetzung dafür war eine optimierte Supply-Chain.
Rostselmash setzte auf modernste Technik aus Westeuropa. Das Unternehmen hat sich für eine manuelle mit moderner Lagersoftware sowie Funk- und Staplertechnik geführte Systemlösung entschieden. Grundlage war das Konzept des Düsseldorfer Planungsbüros P+L Hoffbauer zur Neustrukturierung sämtlicher operativen und administrativen Lagerprozesse nach modernen Gesichtspunkten und gemäß üblicher EU-Standards. P+L ordnete auch in Abhängigkeit von Bestandsmenge und -gewicht, Gängigkeit, Abmessungen und weiteren Aspekten das gesamte Artikelspektrum einem Katalog an Standard-Ladehilfsmitteln zu.
Auf dem etwa 35.000 Quadratmeter großen Areal nimmt das neue Ersatzteillager 15.000 Quadratmeter ein; hiervon stehen 10.000 Quadratmeter mit einer lichten Höhe von 13 Meter für die Lagerung und Kommissionierung der Artikel zur Verfügung. Auf der restlichen Fläche mit einer lichten Höhe von 6,5 Meter werden Warenein- und -ausgang sowie logistische Mehrwertdienste abgewickelt. Ergänzt wird die Anlage durch ein überdachtes Freilager. Insgesamt wurden eine zweigeschossige Fachbodenregalanlage für Lagerung und Kommissionierung von Kleinteilen gebaut sowie ein neungassiges, staplerbedientes Schmalganglager mit rund 6.200 Stellplätzen für Gitterboxen und Paletten. Darüber hinaus bietet ein 14-gassiges Kragarmregallager Platz für Langgut. Ein Sonderlager bevorratet schwere und sperrige Güter. Das neue Lager ist Voraussetzung für einen optimalen Kundenservice mit kürzeren Auftragsdurchlaufzeiten und deutlich reduzierten Fehlerraten in Kommissionierung und Bestandsführung – aber auch für die Flexibilität, jederzeit saisonale Schwankungen ausgleichen zu können und hohe Ausbaureserven für Lagererweiterungen und -modifikationen bereitzuhalten.
Dazu installierte Viastore Systems das Warehouse-Management-System (WMS) viad@tWMS. Die Software für sowohl automatische Systeme als auch manuelle Lager deckt die Komplexität der Logistikprozesse durchgängig ab; sie verwaltet die insgesamt 15 verschiedenen manuellen Bereiche und steuert Materialfluss und Flurförderzeuge. Insgesamt 27 stationäre Arbeitsplätze, 16 Stapler-Terminals sowie zwölf Funk-Handhelds werden von viad@tWMS bei Rostselmash verwaltet. Viastore plante das geeignete Funknetzwerk und richtete es ein. Zur Aufgabe der Stuttgarter Intralogistik-Spezialisten gehörten auch Anpassungsarbeiten am kundenseitigen ERP-System SAP R/3; erforderliche Logistik-Prozesse wurden für die projektspezifischen Anforderungen im SAP-System erstellt.
Im WMS sind Steuerungsstrategien hinterlegt für die kontinuierliche Optimierung sämtlicher für die Ersatzteillogistik relevanten Prozesse. Neben den obligatorischen Ein- und Auslagerungsprozessen gehören auch die Mann-zu-Ware und Ware-zu-Mann-Kommissionierung, der gesamte Verpackungs- und Versandbereich sowie Inventur- und Statistik-Funktionen. Eine Besonderheit, die speziell für die Anforderungen des russischen Landmaschinenherstellers in viad@tWMS implementiert wurde, ist die zentimetergenaue Verwaltung des Kragarmlagers. pb